Verantwortung. Lassen wir dieses Wort kurz auf uns wirken…
Es ist ein sehr mächtiges Wort, das viel beinhaltet. In der Oberstufe bekommt man mehr Verantwortung, als man zuvor hatte. Man ist entweder fast erwachsen oder gerade erst erwachsen geworden und mit dem Erwachsen werden kommt natürlich auch Verantwortung. Das hört man von jedem und ich kann es an dieser Stelle nur bestätigen. Ich habe mich ja auch schonmal innerhalb eines Poetry Slams mit dem Thema “Erwachsen sein” auseinander gesetzt.
Nicht nur die Eltern erwarten jetzt mehr Einsatz. Auch in der Schule wird viel von einem erwartet und so kann diese Verantwortung sehr schnell Druck ausüben: Es wird von dir erwartet, dass du mehr im Haushalt mithilfst. Es wird von dir erwartet, dass du deine Hausaufgaben immer dabei hast. Es wird von dir erwartet, dass du deine Aufgaben sorgfältig erledigst. Es wird von dir erwartet, dass du alles ohne zu murren erledigst. Es wird von dir erwartet schon Monate vorher auf Prüfungen vorbeireitet zu sein (gut, das ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber in Bezug auf das Abitur ist es schon zutreffend. Zumindest erwähnen es die Lehrenden immer direkt). Es wird von dir erwartet, dass du Verantwortung übernimmst und für deine Fehler gerade stehst. Also zusammengefasst: Es wird sehr viel von dir erwartet.
Dies alles strömt nun auf die Prüflinge ein, die diese neu gewonnene Verantwortung meist gerne sofort gegen ihre Kindheit eintauschen würden. Man fühlt sich überfordert und weiß nicht, was man mit dieser plötzlichen Verantwortung anfangen soll. Aber sie hat nicht nur negative Seiten, wie es sich bis jetzt vielleicht angehört hat. Nein, sie hat auch positive Seiten: Sie lässt euch wachsen und mit der Zeit versteht ihr mit ihr umzugehen und freut euch vielleicht sogar darüber, wenn ihr mehr Verantwortung übertragen bekommt. Das bedeutet nämlich, dass die Menschen euch vertrauen. Das bedeutet, dass eure Arbeit geschätzt wird. Auch, wenn es im ersten Moment anders scheint, kann man dadurch sehr viel lernen und sollte die Verantwortung annehmen, anstatt sie ängstlich vor sich her zu schieben.
Verantwortung ist kein Gegner und man kann nicht vor ihr fliehen. Jeder muss sich ihr stellen und am Ende wird es dann gar nicht so schlimm, wie erwartet (das ist vergleichbar mit der Neigung bei Prüfungen oder Ähnlichem übertrieben pessimistisch zu sein). Was ich euch also letztendlich sagen will, ist, dass Verantwortung zum Leben eines Prüflings dazugehört und sie auch durchaus positive Effekte hat. Lasst euch also nicht von ihr abschrecken.
© Lisa Koscielniak and Lisas Gedankenbutze