Ha! Das habt ihr jetzt nicht gedacht, oder? Es kommt nicht das Thema “das dritte Semester”? Was ist da los? Das macht doch gar keinen Sinn! Tja, aus gegebenem Anlass habe ich mich entschieden zuerst das Thema Kursfahrt zu behandeln. Vielleicht denkt jetzt jemand: „ Die Kursfahrt ist doch aber erst im dritten Semester!“. Nun, das ist zwar in vielen Fällen richtig, aber es ist trotzdem für sich genommen ein eigenes Thema und losgelöst von anderen Dingen. Es gibt viel darüber zu erzählen. Vor allem für mich, da ich nicht bei meiner eigenen Schule mitgefahren bin. Ich berichte hier deshalb vielleicht auch über Dinge, die euch nicht so in den Sinn gekommen wären…
Wie war meine Kursfahrt also? Ich war in Wien und eins kann ich gleich am Anfang sagen: Wien ist eine verdammt schöne Stadt. An jeder Ecke sind Denkmäler, Gedenktafeln oder besondere Gebäude. Überall sieht man Touristen, die auch ziemlich auffällig sind und alles fotografieren. Ich war da leider keine Ausnahme. Zumindest häufig nicht. Es geht hier aber natürlich nicht hauptsächlich um Wien. Obwohl es darüber wohl auch sehr viel zu erzählen gäbe. Wir sind so viel herumgelaufen, dass mir meine Füße so weh taten, dass ich am Ende gehumpelt bin… das war echt krass…
Kommen wir zum interessanten Teil: Ich habe zu den Glücklichen gehört, die zu ihrem Zielort geflogen sind. Trotz Flugangst kann ich sagen, dass das sehr gut war, denn es hat uns viel Zeit gespart und den meisten Stress erspart. Es ging wirklich alles sehr schnell und wir hatten keine Probleme. Außerdem saß ich bei jedem Flug neben jemandem aus meinem Kurs, das hat mich sehr beruhigt.
Ich hatte am Anfang ein bisschen Angst vor der Kursfahrt. Immerhin hätte so viel passieren können und ich als Sorgen-Mach-Profi kannte alle Horror-Szenarien auswendig. Am Ende war es jedoch noch viel schöner, als ich es mir hätte vorstellen können. Ich kann nur an alle appellieren, die die gleichen Sorgen Probleme haben wie ich, dass ihr euch nicht so viele Gedanken machen solltet und das Ganze einfach genießen solltet, denn es ist eine ganz besondere Fahrt. Eine Kursfahrt hat man nur ein Mal im Leben.
Ohne zu übertreiben, denke ich, dass diese Fahrt uns zusammengeschweißt hat und ich denke, dass das nicht nur für meine Kursfahrt gilt. Man lernt sich besser kennen und macht viele Dinge zusammen, die einen eben auch zusammenbringen. Bei meiner Fahrt war das wohl vor allem der Poetry Slam Workshop, den wir besucht haben. Dort ist ja auch mein erster Poetry Slam “Leben” entstanden. Das war wirklich unglaublich. Alle haben wunderschöne Texte geschrieben und haben ihre Seele in die Texte gelegt. Es war teilweise wirklich richtig emotional. Ich bin sehr glücklich, dass ich bei dieser Fahrt dabei war. Ich habe so viel erlebt und gesehen, dass ich mit Sicherheit sagen kann, dass ich diese Zeit niemals vergessen werde. Die Erfahrungen haben mich geprägt und ich werde sie für immer in meinem Herzen bewahren und irgendwann einmal wieder nach Wien fahren und mich an all diese Dinge erinnern.
Das, was ich euch damit sagen will, ist, dass ihr es einfach auf euch zukommen lassen solltet und ihr jede Sekunde genießen solltet. Es ist eure letzte Fahrt bevor es wieder ernst wird und es ist eine Möglichkeit Freundschaften zu schließen oder zu festigen und die Schule mal für einen Moment zu vergessen. Es ist etwas, das ihr nicht verpassen solltet. Also freut euch drauf und sperrt den Pessimisten in euch für die Zeit einfach aus! Das habe ich auch getan und ich bereue keine Minute. Ich kannte kaum jemanden aus dem Kurs wirklich gut. Nach dieser Fahrt war das anders. Falls diesen Text mal jemand aus meinem alten Deutsch Leistungskurs lesen sollte, dann möchte ich noch Folgendes sagen: Vielen Dank! Vielen Dank, dass ihr mich akzeptiert habt, immer nett und freundlich zu mir wart und mir das Gefühl gegeben habt, ein Teil von euch zu sein. Ohne euch hätte ich vielleicht niemals damit angefangen Poetry Slams zu schreiben. Ohne euch wäre ich heute vielleicht nicht die, die ich jetzt bin. Vielen Dank!
© Lisa Koscielniak and Lisas Gedankenbutze