Das Thema Gruppenchats

So entwickelt sich eine Art Hassliebe zu Gruppenchats: Manchmal ist man dankbar für sie und manchmal will man sie gerne mehr als nur stummstellen.

Lisa Koscielniak

Jeder kennt sie, jeder hat sie: Die Gruppenchats. Sie können für alle möglichen Angelegenheiten verwendet werden. Im Allgemeinen ist es also eine recht praktische Sache, allerdings bringt sie nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile mit sich. Das, was ich so erzählen werde, gilt eigentlich für alle Arten von Gruppenchats, aber ich werde mich hier mal speziell auf Gruppenchats in Bezug zum Thema Schule beziehen. Ansonsten würde das Thema wohl auch nicht in diese Kategorie passen. Außerdem bietet es in Bezug auf Prüflinge an sich weitläufige Diskutier-Möglichkeiten. Also fangen wir an…

Für die Semester vor dem Abitur hat man meist für jedes Fach einen eigenen Gruppenchat. Mindestens für die Prüfungsfächer. Das haben alle gemeinsam. Die wichtigen Fächer benötigen eine Gruppe, in der sich über alles ausgetauscht werden kann. Des Weiteren gibt es dann natürlich noch die Jahrgangs- oder Klassengruppe. In dieser kann es schonmal recht chaotisch zugehen. Jeder kennt es: Von Streitereien, zu organisatorischen Dingen, hinüber zu Witzen und Hausaufgaben ist alles dabei. Besonders häufig kommt die Frage nach dem Raum oder nach Entfall.

Natürlich ist so eine allgemeine Kommunikationsmöglichkeit sehr praktisch, aber sie kann auch stark nerven. Wenn zum Beispiel mal wieder 200 neue Nachrichten in dieser Gruppe sind oder wieder eine kindische Streiterei ausgebrochen ist, bei der sich jeder einmischt und jeder seinen Dickkopf durchsetzen oder seinen Senf dazugeben will. Da herrscht schonmal für gute 10 Minuten dicke Luft. Natürlich wird auch gerne mal etwas falsch verstanden und dann sind danach alle genervt voneinander, sodass erstmal Funkstille herrscht. Diese Nachteile erträgt man aber tapfer und wird dafür ab und zu mit relevanten Informationen in diesem Chat belohnt.

Es ist also eher eine Art Hilfe, die als solche für den Benutzer auch einige Gefahren bereithält: Die Schmach des keine Antwort Bekommens, eventuelles ausgelacht werden oder eventuelles lostreten eines Streits, der sich bereits seit mehreren Tagen aufgestaut hat. Benutzen auf eigene Gefahr. Aber meist geht ja alles gut und Informationen werden friedlich ausgetauscht oder es wird sich zusammengeschlossen und gemeinsam gelästert. Ganz normale Vorkommnisse eben.

Der Gruppenchat. Ein technisches Phänomen, ohne das wir heute wohl nicht mehr auskommen würden. So akzeptieren wir alles drumherum und lassen uns darauf ein, um ja nichts zu verpassen. Und so lernt man schlussendlich die ungeschriebenen Gesetze des Gruppenchats kennen und wird am Ende seiner Schullaufbahn zum Chat-Profi ausgebildet sein. So entwickelt sich eine Art Hassliebe zu Gruppenchats: Manchmal ist man dankbar für sie und manchmal will man sie gerne mehr als nur stummstellen.

© Lisa Koscielniak and Lisas Gedankenbutze

Veröffentlicht von LisaK

Autorin und Bloggerin

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