Heute geht es um den Schulweg eines Prüflings. Bevor der Schulweg losgeht, muss man erst einmal aufstehen und das kann schon ein enormes Problem darstellen. Früh aufstehen! Ein Graus… Ein Grummeln hier, ein verschlafenes Gesicht da. Aufstehen gehört nicht zu dem Spezialgebiet eines Prüflings. Hat man sich jedoch aus dem Bett gerollt, kann es nach kurzer Zeit auch schon losgehen mit dem eigentlichen Thema: Mit dem Schulweg.
Also, hier nun ein kleiner Unterschied zu den Schulwegen vor der Oberstufe: Die meisten PrĂĽflinge werden im Laufe der Oberstufe 18 Jahre alt und dĂĽrfen jetzt Auto fahren. Das heiĂźt, man sieht nun immer mehr PrĂĽflinge mit Auto kommen. Der Rest kann das leider noch nicht und wird entweder ganz normal gebracht oder bestreitet den Weg auf dem Fahrrad oder zu FuĂź. In jedem Fall machen aber immer mehr ihren FĂĽhrerschein. Zeit fĂĽr den nächsten Unterschied: Der PrĂĽfling sollte sich jetzt mit den Verkehrsregeln richtig gut auskennen und dies wird sehr schnell deutlich. Gehäuftes Beschweren ĂĽber schlechte Autofahrer oder allgemein Verkehrsereignisse sind an der Tagesordnung. Man kann ja jetzt richtig mitreden. Das ist wirklich so, achtet mal darauf. Irgendwann ist es immer so weit und man beschwert sich ĂĽber andere Autofahrer. FrĂĽher war das nie Thema, aber jetzt! Jetzt geht’s ab!
Andererseits läuft man natürlich auch so oft meckernden Prüflingen über den Weg, denn irgendwas läuft immer nicht gut oder zumindest nicht so, wie man es gerne hätte. Dies kann sich unter Umständen auch auf den Fahrstil auswirken. So erkennt man einen enttäuschten Prüfling meist an seinem Blick nach unten und an seiner rasanten Fahrweise. Man muss seinen Ärger ja irgendwo rauslassen. Ist aber gerade etwas Gutes passiert, dann hält man den Kopf hoch erhoben, hat ein Dauergrinsen und eventuell sogar noch ein Lied auf den Lippen. Einen müden Prüfling erkennt man auch ganz gut, wenn er seinen Schulweg beendet hat und mit dem miesgelauntesten Gesicht, das er drauf hat, den Raum betritt und gleich an seinem Platz zusammenbricht. Das ist eigentlich immer und bei fast jedem an der Tagesordnung. Ich weiß noch, dass wir im Winter, wenn es noch sehr dunkel war, gerne das Licht im Klassenzimmer ausgelassen haben, weil wir alle noch so müde waren. Und dann kam immer irgendjemand rein, hat das nicht verstanden und das Licht angemacht. Oh man, wie Vampire haben wir den armen Tropf dann angefaucht! Gut, so schlimm war es nicht, aber es gab immer ein einvernehmliches, gequältes Grummeln.
Egal wie und auf welchem Weg man jetzt zur Schule kommt: Irgendwie trudelt auch der Letzte irgendwann im Raum ein und der Schulweg ist fĂĽr alle erst einmal beendet. Zumindest bis man wieder zurĂĽck nach Hause kann. Dann hat der PrĂĽfling es aber eilig! Jetzt kann ihn nur noch ein kleiner Plausch mit den MitschĂĽlern von seinem Nachhauseweg aufhalten.
So ist jeder Weg für den Abiturienten ein kleines Abenteuer, denn wer weiß, ob der Bus wieder zu spät kommt, man wieder einen fast Unfall hat oder man jemanden aus der Schule trifft.
© Lisa Koscielniak and Lisas Gedankenbutze