Natürlich gibt es im Leben eines Prüflings auch viele schöne Dinge. Das versuche ich ja öfter mal hervorzuheben. Es ist nicht alles furchtbar! Wirklich nicht! Es kann immer mal etwas passieren, das zu Freudenstürmen führt und ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Es gibt sicherlich für jeden einzelnen Lernenden unterschiedliche positive Dinge, aber ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass es da auch ein paar Gemeinsamkeiten geben gibt. Das Leben eines Prüflings ist nicht so schrecklich, wie er oder sie es manchmal erzählt oder wie es manchmal scheint. Es gibt immer wieder ein paar Überraschungen, die den Alltag auflockern oder Dinge, die anders kommen als erwartet.
Ganz vorne bei diesen positiven Dingen ist… Trommelwirbel… der Entfall! Wer hätte es gedacht? Natürlich freut man sich, wenn etwas ausfällt, auch wenn man es vor dem Lehrenden nicht direkt zugibt. Das ist ja auch wirklich sehr schade, dass der Unterricht jetzt ausfällt. Es ist nur sehr selten der Fall, dass ein solches Ereignis mal negativ aufgenommen wird. Wenn es eine sehr wichtige Wiederholungsstunde vor der Klausur war oder man den Unterricht zu einem ungünstigeren Zeitpunkt nachholen muss, dann ist das nicht unbedingt positiv. Geht man nun davon aus, dass Entfall als positiv gewertet wird, dann kann man auf jeden Fall mit einem breiten Grinsen im Gesicht der Betroffenen rechnen. Diese Nachricht wird natürlich auch sofort weitergeleitet und der Tag erscheint gleich etwas heller.
Ein weiterer Punkt ist der „lockere Unterricht”. Von diesem gibt es verschiedene Versionen. Beispielsweise Notenbesprechungen, die außerhalb des Klassenraums stattfinden oder auch das Gucken eines Films. Aber auch ein gemeinsames Frühstück oder das Essen eines mitgebrachten Kuchens ist immer gerne gesehen. Gerade zur Weihnachtszeit gibt es in den unteren Klassenstufen auch mal Weihnachtslieder oder ein wenig Bastelei. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten von “lockerem Unterricht” oder zumindest “auflockernden Elementen” und diese sind bei den Schülern*Schülerinnen immer willkommen. Da werden auch alte Spiele wie „Klasse schläft“ oder Ähnliches akzeptiert, um nach dem Notenschluss bloß keinen Unterricht zu machen.
Man merkt worauf das hinausläuft? Die Freuden eines Prüflings oder allgemein der Schülerinnen in der Schule hängen eng mit Unterrichtsvermeidung zusammen. Gerade nach der Klausurenphase oder nach Notenschluss ist eben irgendwie die Luft raus und alles schreit geradezu nach Ferien. Da kann man sich schonmal ein paar Freuden für die Schülerinnen ausdenken. Selbst wenn es nur ein Kreuzworträtsel zum Aufwärmen ist, die Schüler*innen werden sich freuen.
Es ist also gar nicht so schwer Prüflingen eine Freude zu machen. Ich denke, es ist klar geworden, was ich damit sagen will: Ein bisschen Abwechslung ist nie schlecht. Da kann man vor allem zum Ende des Schuljahres auch mal ein Auge zudrücken…
© Lisa Koscielniak and Lisas Gedankenbutze