Als die mündlichen Prüfungen geschafft waren habe ich mich richtig leer gefühlt. Das ging Dann doch alles schneller als erwartet. Es ist nicht nur einmal vorgekommen, dass ich damals aufgewacht bin und sofort anfangen wollte zu lernen. Ich habe mich sogar immer noch eine Zeit lang Lernstoff abgefragt, wenn mir langweilig war. Schrecklich! Sowas muss man erstmal schaffen. Aber das Lernen hat sich immerhin gelohnt! Auf meine 13 Punkte im Mündlichen bin ich immer noch mächtig stolz. Allerdings war mein Gefühl davor gar nicht so gut…
Ich war natürlich wieder viel zu früh da und musste noch sehr lange warten. Dabei wurde ich natürlich auch immer nervöser und hibbeliger. Dann war es endlich soweit und ich wurde in den Vorbereitungsraum geschickt. Der erste Eindruck meiner Aufgaben war: Oh Gott! Der zweite dann: Ach, doch, das geht. Der Text war nicht so schwierig, wie ich zuerst dachte und ich bin auch ganz gut damit zurecht gekommen. Ich habe für jede Aufgabe ein neues Blatt genommen, damit ich später für die Präsentation einen guten Überblick behalten konnte. Mit der Zeit bin ich gerade so zurecht gekommen. Zwei Minuten vor Schluss war ich fertig und konnte noch einen letzten Feinschliff vornehmen. Meine Idee: Auf die Blätter das Wort „langsam“ schreiben, damit ich nicht zu schnell rede. Denn ich rede manchmal wirklich sehr, sehr schnell. Und mir selbst fällt das nicht immer auf. Naja, ich war trotzdem zu schnell mit meiner Präsentation fertig, aber der gute Wille zählt!
In meinem Prüfungsraum angekommen, ging es dann auch ziemlich schnell zur Sache. Ich ratterte meine Ergebnisse herunter und mein Lehrer hakte noch ein bisschen nach, um die Zeit zu füllen. Danach kam der Semesterübergriff. An sich kein Problem. Bis auf eine Frage, die mich ziemlich raus geworfen hat und bei der mein Kopf total leer schien. Zum Glück hat mein Lehrer mich schnell aus dieser Situation gerettet und ist zu einem neuen Thema übergegangen. Da dachte ich echt, dass ich es jetzt versaut habe. Ich weiß noch, dass ich verzweifelt angefangen habe über ein Thema zu reden, dass mir zu der Frage irgendwie richtig erschien. Nach längerem Schweigen und Überlegen. Ich weiß immer noch nicht, ob das jetzt richtig war oder nicht.
Mein Fazit: Die Prüfung ging total schnell vorbei und die Prüfer*innen selbst waren auch sehr freundlich und vor allem geduldig. Die Angst von mir war mal wieder unberechtigt und ich konnte mich freuen, dass ich es geschafft hatte. Dann hieß es „nur noch“ auf die letzten Ergebnisse warten und hoffen, dass man nicht noch in die Nachprüfungen muss. Ich hatte auch schon symbolisch den Abiordner und die ganzen Klebezettel weggeräumt und die Hälfte des Gelernten wieder vergessen oder verdrängt. Bis auf Religion vielleicht. Das war durch die mündliche Prüfung noch sehr präsent. Ich hätte noch sehr viel mehr zu Religion erzählen können, aber wurde nur weniger als die Hälfte vom Gelernten abgefragt. Das ist ja meist so. Gut, besser zu viel lernen als zu wenig, aber warum hatte ich mir dann diese verdammten Jahreszahlen usw. eingeprügelt? Hätte ja abgefragt werden können…
© Lisa Koscielniak and Lisas Gedankenbutze