Der achte Beitrag der Woche ist meine Kurzgeschichte zum Teufelsdreieck. Es ist zwar die ganze Geschichte ernannt, aber ihr findet unten nur das erste Kapitel. Wer den Rest noch nicht kennt, der kann gerne die restlichen Kapitel auf meinem Blog lesen. Und wenn ihr die Geschichte kennt, dann wiederholt trotzdem gerne die anderen Kapitel. Ist und bleibt spannend…
Aus der Kategorie: Projekte
Titel: Die Sage des Teufelsdreiecks – Kapitel 1
Veröffentlichungsdatum: 01.07.2020
Ihr habt doch sicherlich schon einmal etwas von dem Teufelsdreieck gehört, oder? Eigentlich heißt es ja Bermudadreieck, aber der Name Teufelsdreieck passt sehr viel besser. Warum? Ganz einfach, weil dort auf rätselhafte Weise immer wieder Schiffe verschwinden. Fast so, als hätte der Teufel seine Finger im Spiel. Dieser Bereich im Atlantik ist von allen Seefahrern gefürchtet. Du tust gut daran, es lieber zu umfahren. Du willst nicht wissen, was dich dort erwartet. Eine Dunkelheit so schwer, dass… ich kann eure fragenden Blicke quasi spüren! Ihr fragt euch woher ich das alles weiß, oder? Na, weil ich, Kapitän Leeson, dabei war, als das Böse das Bermudadreieck – ja damals war dieser Name passender, also beschwert euch nicht – für sich beansprucht hat. Ihr glaubt mir das nicht? Aber es ist die Wahrheit! Bleibt sitzen und hört zu. Ich werde euch erzählen, wie das Bermudadreieck zum Teufelsdreieck wurde!
Es ist schon viele Jahrhunderte her. Damals war ich noch ein junger, gutaussehender Seemann. Ich hatte gerade erst das Kommando über mein erstes Schiff erhalten und sprühte nur so vor Tatendrang. Um mich als Kapitän zu beweisen, sollte ich über den Atlantik segeln und dabei das Bermudadreieck passieren. Es war schon damals für seine Stromschnellen und die vielen Stürme berüchtigt gewesen. Nicht nur ein Schiff ist dem zum Opfer gefallen. Doch das konnte mir keine Angst machen! Sowas sollte ein Seemann schon aushalten können! Am nächsten Morgen stach ich mit meiner Crew bereits in See und steuerte in Richtung des Bermudadreiecks…
“Und was ist dann passiert? Erzähl weiter!”, meine Enkeltochter Sarah sah mich aus weit aufgerissenen Augen an. “Ich brauch jetzt erstmal einen Kaffee…”, ich stand auf und Sarah schmollte: “Ach Opa, warum gerade jetzt? Du hast doch gerade erst angefangen zu erzählen!”. “Weißt du Kleines, dein Opa ist schon ziemlich alt! Lass ihm doch die kleine Pause. Vielleicht hat er ja vergessen, was danach passiert ist…”, ich warf meinem Sohn einen bösen Blick zu und setzte mich wieder hin, “du glaubst mir wohl nicht! Dabei habe ich dir die Geschichte doch als Kind erzählt!”, jetzt war ich es der schmollte. “Ja, aber sie macht keinen Sinn! Deine Vorfahren haben das ganz bestimmt nicht erlebt. Du hast dir diesen Kapitän Leeson nur ausgedacht! Außerdem habe ich dir schon als Kind gesagt, dass Sage besser klingt. Geschichte hört sich nicht so cool an…”, “du hast mir also nie geglaubt und willst jetzt trotzdem noch Verbesserungen vorschlagen?”, fragte ich, “als Kind glaubt man vieles, aber später versteht man erst, was dahinter steckt…”, ich sah meinen Sohn mit hochgezogener Augenbraue an: “Du enttäuschst mich!”. “Opa, kannst du jetzt endlich weitererzählen? Ich glaube dir auch!”, “Danke Schätzchen, aber sag das mal deinem Vater!”. Sie drehte sich zu ihrem Vater um und warf ihm einen bösen Blick zu. “Wisst ihr was? Ich hole jetzt Kaffee für uns und Kakao für Sarah und währenddessen kannst du ja schon mal weitererzählen…”, seufzend stand er auf und verschwand in der Küche. Verschwörerisch beugte sich Sarah zu mir herüber “mir hat er immer gesagt, dass er deine Geschichten geliebt hat und auch geglaubt hat, dass sie wahr sind… er will es wohl nur nicht vor dir zugeben…”, ich lächelte sie an “du bist ein kluges Kind. Na gut, dann will ich deinem Vater noch einmal verzeihen. Wo war ich stehen geblieben?”, “Du bist gerade losgesegelt!”, “Ach ja, also…”
© Lisa Koscielniak and Lisas Gedankenbutze