Die Bewerbungsphase war bei mir damals ziemlich stressig. Ich habe ordentlich Bewerbungen verschickt und habe dann auch an einigen Tests und Gesprächen teilgenommen. Damals hatte ich noch keinen Führerschein und musste immer von meinen Eltern hin und her gefahren werden. Das tut mir heute noch leid und ich bin immer noch sehr dankbar dafür. Immerhin hat das teilweise ganz schön lange gedauert und zurück fahren konnte man meist auch nicht mal eben. Das war ne Zeit… die vermisse ich echt nicht.
Das erste Bewerbungsgespräch ist immer das schlimmste. Bei mir war das nicht anders. Man weiß ja auch noch gar nichts. Mein kleines 17jähriges Ich hat nur gehofft, dass es nicht negativ auffällt. Leider habe ich genau das geschafft. Wollt ihr wissen wie? Es war ein Gespräch zu zweit und das Mädchen, das mit mir da war, hatte weitaus mehr Erfahrungen als ich. Sie war so professionell und ich war einfach nur… ja… ein bisschen verloren. Dadurch allein, war meine Ausgangsposition schon nicht optimal. Es wird bei solchen Gesprächen auch gerne mal Allgemeinwissen oder so abgefragt. Ich bin in so etwas nicht gut. Für die Bewerbungsgespräche hatte ich damals extra gelernt. In diesem Fall hat mit das allerdings nicht geholfen.
Es wurde eine Frage nach der Bevölkerungsanzahl des Langkreises gestellt. Und ich musste zuerst antworten. Natürlich. Den Namen des Geschäftsführers hatte ich auswendig gelernt, aber da bin ich dann nicht als erstes drangekommen. Natürlich nicht. Ich habe noch versucht die Frage zu überspringen und habe gesagt, dass ich das nicht weiß. In der Hoffnung, dass meine Mitbewerberin zuerst antworten darf und ich mich an ihr orientieren kann. Nein. Ich sollte schätzen. Schätzen. Das ist so ne Sache. Darin bin ich noch schlechter. Ich konnte noch nie gut schätzen. Aber ich hatte keine Wahl. Und keine Zeit, um lange nachzudenken. Also habe ich einfach irgendwas gesagt, das richtig sein könnte. Ungefähr 100.000 Menschen. Da wurden die Augen aber groß. Naja… es stellte sich raus, dass es so um die 10.000 waren. Das war mir so peinlich. Am nächsten Tag habe ich dann auch die Absage bekommen. Hat mich nicht gewundert…
Das hat sich bei mir eingebrannt. Und das ist nicht die einzige Situation, die ich niemals vergessen werde. Deshalb wird es auch nochmal einen weiteren Artikel geben. Da kriegt ihr dann noch mehr Erfahrungen von mir zu lesen. Man erlebt in der Bewerbungsphase wirklich einiges. Und man lernt auch viel. Jedes Bewerbungsgespräch war anders und die Aufregung verschwindet nie. Da kann man noch so viele Bewerbungsgespräche haben…
© Lisa Koscielniak and Lisas Gedankenbutze