Wenn die Geister schweigen

two white street lights

Kapitel 14 : Das ist erst der Anfang

Wenn die Geister rufen – Kapitel 14: Das ist erst der Anfang, gelesen von Lisa Koscielniak

Dort, wo der Dämon gestanden hatte, war nur noch ein Brandfleck auf dem Boden zu sehen. Es roch verbrannt und die zurück gebliebenen Rauchschwaden irrten jetzt ziellos zwischen dem Staub in der Luft umher. Es hatte wirklich funktioniert. Sprachlos und mit einem ungläubigen Lächeln sah ich zu Flo, der einen ähnlichen Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.

Alma grinste triumphierend und nickte mir zu. „Das hast du gut gemacht. Du hast die Ruhe bewahrt und den Zauber fehlerfrei gewirkt“, sagte sie dann. „Danke. Ich weiß allerdings selber nicht so wirklich, wie ich das geschafft habe. Es war fast so, als hätte mein Kopf die Kontrolle übernommen und die Gefühle einfach ausgeschaltet. Alles lief ganz automatisch ab“, überlegte ich.

„Jeder reagiert auf Stresssituationen anders. Wir hatten Glück, dass in deinem Fall, dein Kopf das Kommando übernommen hat. Das hat uns allen das Leben gerettet“, erklärte sie und lächelte mich an. Ihr stolzer Blick und ihre Worte taten gut und ich lächelte zurück. Wir hatten es geschafft. Wir hatten mehr oder weniger ohne Kratzer überlebt.

Wir verließen den Kellerraum und gingen wieder in die Haupträume der Bibliothek. Auch hier fanden wir das pure Chaos vor. Es war fast noch schlimmer als unten im Keller. Überall lagen Bücher auf dem Boden, ein paar Regale waren umgefallen und die Luft war voller Staub. Der Nieser, der sich nun den Weg aus meiner Nase heraus suchte, war dringend nötig und wurde vorher viel zu lange von mir unterdrückt.

Es war eine kleine Explosion, die den Staub noch mehr aufwirbelte und weiteres Kitzeln in meiner Nase auslöste. Als ich mich wieder eingekriegt hatte, half ich Flo und Alma beim Aufräumen. Wir wurden zwar nicht fertig, hatten aber bereits eine ganze Menge schaffen können. Draußen war es bereits stockdunkel, als wir die Bibliothek verließen. Die frische Luft tat gut und ich atmete tief ein.

Wir ließen uns Zeit für den Rückweg und schlenderten die Straße entlang. „Schwer zu glauben, was?“, fragte Flo. Ich sah ihn fragend an. „Na, dass es jetzt vorbei ist“, ergänzte er. Ich nickte. „Ja das stimmt. Gleichzeitig ist es aber auch ein Anfang“, sagte ich dann und schmunzelte. „Wie meinst du das?“, fragte er. „Jetzt können wir ohne Zeitdruck weiterlernen und die Geheimnisse der Magie ergründen“, erklärte ich. „Das stimmt. Wer weiß, was für Abenteuer noch auf uns warten“, antwortete er. „Ach, für den Anfang, können die nächsten Abenteuer ruhig noch eine Weile auf sich warten lassen“, sagte ich und grinste Flo an. Er kicherte und nickte. Neue Abenteuer würden sicherlich schneller kommen, als uns beiden lieb war.

© Lisa Koscielniak and Lisas Gedankenbutze

Veröffentlicht von LisaK

Autorin und Bloggerin

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