Ich habe einen kleinen, familiären Tipp bekommen: Ein Radio, das eine Sendung hat, in der Bücher vorgestellt werden. Richtig cool. Ich habe dort mal angefragt, ob sie auch meine Bücher vorstellen würden und es sieht ganz gut aus. Die Anfragen dort sind zwar sehr hoch, aber ich habe ja Zeit und kann warten. Ich bin schon froh, wenn die Leute dort Interesse haben und das machen würden. Und das ist tatsächlich der Fall, also bin ich mehr als zufrieden.
Ich habe jetzt beide Teile meiner Bücher dorthin geschickt und dann mal sehen, was daraus wird und wann es dort im Radio kommt. Ich freue mich schon sehr darauf. Der Radiosender ist ziemlich weit weg, aber es gibt ja zum Glück noch die Möglichkeit Telefoninterviews zu machen. Ich muss auch dringend mal mein Heimatradio anschreiben. Dort gibt es zwar keine solche Sendung, aber ein Interview oder so könnte man ja trotzdem machen.
So langsam geht es voran. Ich wurde jetzt auch von dem Rotaract Club Nienburg angeschrieben. Eine weitere Anfrage nach einem Vortrag und wahrscheinlich auch nach einer kleinen Lesung. Diesmal passt die Zielgruppe für meine Bücher ziemlich perfekt. Ich bin gespannt, wie so die Rückmeldungen sein werden. Es freut mich, dass es sich schon ein bisschen rumgesprochen hat. Nächstes Ziel ist dann der Literaturpreis von meinem Verlag. Bald müsste es losgehen. Ich würde diesen Preis so gerne gewinnen… ich werde mich auf jeden Fall nochmal bei euch melden, wenn es soweit ist.
Ich habe so das Gefühl, dass wir es diesmal schaffen werden…
Gedicht: Zum Greifen nah, gelesen von Lisa Koscielniak
Und ich sehe deine Hand, Wie du sie zu mir ausstreckst, Dich zu mir herüber reckst. Nun meldet sich mein Verstand: Greif zu, bevor es zu spät ist, Bevor diese Gelegenheit verstreicht, Bevor diese Hand zurückweicht, Bevor du diese Hand vermisst. Diese Hand, voll von Freundlichkeit, Güte und Geduld, Diese Hand, die sie zerstören kann, die Einsamkeit. In mir drin ist ein wahrer Gefühlstumult. Kann ich diese Hand nehmen? Muss ich mich ihr gegenüber nicht schämen? Warum eigentlich nicht? Alles, was diese Hand verspricht, Klingt wie ein Traum, Zum Greifen nah. Und dann berühren sich unsere Hände Und ich weiß, dass es die richtige Entscheidung war. Meine Rettung und ich hätte sie beinahe nicht genommen, Nur, weil ich so ängstlich bin, Aber ich habe gewonnen Und jetzt ist es auf einmal ganz warm in mir drin.
Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich an ein paar ganz interessant klingenden Vorlesungen teilnehmen durfte und die waren auch tatsächlich ganz nett. Ist mal ein bisschen was anderes, auch wenn die Themen natürlich mit unserem Studium in Verbindung standen. Trotzdem. Mir hat es ganz gut gefallen. Es waren neue Eindrücke und neue Personen, die man kennengelernt hat.
Die ersten drei Vorträge waren auch auf deutsch. Der vierte war allerdings auf englisch. Ich war erst ein wenig nervös, aber ich konnte mehr verstehen, als ich dachte. Es waren aber auch viele Zahlen und Fachbegriffe dabei. Da schaltet sich mein Gehirn dann langsam aus. Dieser englische Vortrag war auch vor mehr Leuten. Über 500 Leute waren zwischendurch in Teams vertreten (über Teams machen wir momentan unsere ganzen Vorlesungen und Seminare und so). Echt krass. Ich bin aber ganz ehrlich mit euch: Ich habe schon wieder fast alles von dem vergessen, was gesagt wurde. Viel hängengeblieben, ist nicht.
Eigentlich habe ich nur eine Sache, die mich tatsächlich gestört hat. Zumindest bei den ersten drei Vorträgen, die ja auch alle an einem Tag waren. Die Zeit. Es wurde irgendwie ein wenig verkalkuliert. Alle drei Referenten*innen hatten ca. eine Stunde Zeit. Aber nur, wenn nicht überzogen wird. Und natürlich wurde überzogen. Nicht von den Vorträgen her, sondern von dem, was danach kommt. Es waren alles interessante Themen und da sind natürlich am Ende viele Fragen aufgekommen. Für das nächste Mal könnte man dafür einen größeren Zeit Puffer einplanen. Dann kann man auch in Ruhe Diskutieren und Fragen stellen, bevor die nächsten Referenten*innen kommen. So war das kaum möglich. Man hat immer die Zeit von den nächsten Referenten*innen “weggenommen”.
Das war ein wenig ungünstig, denn es war wirklich interessant und wir hatten einen echt guten Austausch. Ansonsten lief alles aber ganz gut. Das sind wirklich sehr coole Aspekte am Studium, dass man die Möglichkeit erhält, an solchen Ringvorlesungen und Vorträgen teilzunehmen und neue Sichtweisen kennenzulernen.
Das waren auch so die interessantesten Dinge, die in der vergangenen Woche passiert sind. Alles läuft so langsam an und pendelt sich ein. Ich bin auf jeden Fall schon gut im Studien Leben angekommen. Das steht fest.
Eine weitere große Zahl ist erreicht: Der zwanzigste Beitrag der Woche. Das ist mir fast ein wenig unheimlich. Ich habe mich auch dieses Mal wieder für ein Gedicht entschieden…
Hey, lass uns im Regen tanzen, Die Welt vergessen, Sie gedanklich ganz verlassen Und den Augenblick genießen. Der Wind frischt auf, Komm, rennen wir dagegen an! Wer Erster wird, Bei diesem windigen Lauf, Der heißt dann: Der, der gegen den Wind gewann. Siehst du die Pfütze da drüben? Wer kann das Wasser mehr aufwirbeln? Springen wir rein, Finden wir es heraus! Guck mal, da liegt ein Stein, Wetten ich kann ihn besser über Pfützen Flippen lassen? Ey, ich kann es gar nicht fassen! Ein Regenbogen steht am Himmel, Seine Farben spiegeln sich im Wasser. Wer als Erstes den Goldtopf sieht Und ihn dem Kobold stiehlt, Darf ihn behalten. Egal, wie schwer das Abenteuer auch ist, Mit dir schaffe ich einfach alles, Schwimme durch Meere, Kletter’ auf Gebirge. Du brauchst mich? Ich bin hier! Hey, ich gehe bis ans Ende der Welt mit dir.
Wenn die Geister rufen – Kapitel 2: Wetterumbruch, gelesen von Lisa Koscielniak
Ich wurde durch starkes Ruckeln geweckt. Keine Ahnung, wie lange ich geschlafen hatte. Ich fühlte mich immer noch müde und zerschlagen. Da hätte ich auch wach bleiben können. Blinzelnd sondierte ich die Lage. Inzwischen hatte der Weg vor uns auch noch viele Schlaglöcher und es hatte angefangen zu regnen. In der Ferne konnte ich sogar Donnergrollen hören. Es war fast so, als wollte das Wetter uns sagen, dass wir umkehren sollten. Doch Vater ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Mit stoischer Ruhe starrte er nach vorne und krallte sich an das Lenkrad. Der Regen hatte die Straße.. ach nein… den Weg vor uns aufgeweicht und so langsam wurde es zu einer Rutschpartie. Wenn wir nicht langsam mal ankommen, landen wir noch in diesem Wassergraben, der links von uns verläuft.
“Kommt unser Auto mit dem Wetter klar?”, fragte ich unsicher und Vater sagte “ah, du bist wieder wach, das ist gut. Nun ja, wir haben Allrad Antrieb, aber wenn das so weitergeht, werden wir trotzdem Probleme bekommen. Die gute Nachricht ist aber, dass wir bald da sein müssten. Wenn man dieser Karte hier Glauben schenken kann…”, “und wenn wir richtig gefahren sind…”, ergänzte ich und bekam dafür einen spöttischen Blick. “Willst du fahren?”, fragte er “bitte nicht. Ich habe doch gerade erst die Prüfung bestanden. Ich fahre dann bei gutem Wetter und auf richtigen Straßen…”, entgegnete ich und er schmunzelte.
Unsere holprige Fahrt ging weiter und wir betrachteten beide mit wachsender Unruhe den Weg vor uns. Das Wetter hatte uns ausgebremst und wir kamen nur noch langsam voran. Schließlich passierte das, was wir die ganze Zeit befürchtet hatten. Wir steckten fest. Eines der Autoräder steckte in einem großen Schlagloch, dass randvoll mit Schlamm war und drehte durch. “Mist! So kurz vor dem Ziel…” rief Vater und seufzte. “Was machen wir denn jetzt?”, fragte ich nervös. “Vielleicht können wir das Auto anschieben…”, überlegte er. Gerade als wir ausgestiegen waren, um uns die Lage mal von außen anzusehen, sahen wir schwankende Lichter in der Ferne. Es stellte sich heraus, dass es Laternen waren. Laternen inklusive Menschen. Zivilisation. Wer hätte das gedacht.
Es waren insgesamt fünf Männer, die aus Anderdorf kamen. Sie sagten, dass meine Großmutter sich aufgrund des Wetters und der späten Uhrzeit Sorgen gemacht hatte und sie sie deshalb in unsere Richtung geschickt hat. Dankbar erklärte Vater unsere Lage. Fachmännisch standen wir dann alle um das Schlagloch herum und begutachteten das Rad. Wind und Regen wurden immer stärker und ich hatte Mühe, das Gleichgewicht zu halten. Schließlich hatten wir einen Plan. Die fünf Männer und Vater wollten schieben und ich sollte mich ans Steuer setzen. Als ich mich auf den Weg zur Vordertür machte, rutschte ich schwungvoll auf dem matschigen Boden aus und lag kurz darauf im Dreck. Das musste ja passieren. Und alle hatten es mitbekommen.
Unter den Kapuzen konnte ich nur schwer irgendeine Mimik erkennen, aber ich könnte schwören, dass einer von ihnen gekichert hatte. Schnell rappelte ich mich wieder auf und wäre dabei fast wieder gestürzt. “Alles in Ordnung?”, rief Vater zu mir rüber. Ich nickte und setzte meinen Weg fort. Eigentlich war gar nichts in Ordnung. Meine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, ich war voller Schlamm, zitterte vor Kälte und mein Hintern tat weh, da der meinen Fall abgebremst hatte. Alles. Absolut alles deutete daraufhin, dass wir einfach umkehren sollten. Aber nein. Wir setzten unseren Weg natürlich fort. Ich war wütend. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich.
Es kostete mich sehr viel Mühe, um die Ruhe zu bewahren. Im Auto angekommen, atmete ich ein paar Mal tief ein und aus und dann startete ich den Motor. Es könnte sein, dass ich mich ein wenig darüber gefreut habe, dass bei dieser Auto-Befrei-Aktion alle dreckig wurden und am Ende voller Schlamm waren. Ja, auch ich war schadenfreudig. Zumindest in dieser Situation. Jetzt konnte es endlich weitergehen. Während wir im Schritttempo weiterfuhren, gingen die Männer neben uns her und zeigten uns den Weg. Das Wetter schien ihnen gar nichts auszumachen. Ob das daran lag, dass solche Unwetter hier in der Gegend normal waren? Na, hoffentlich nicht. Mir war immer noch kalt und ich wollte nur noch irgendwo ankommen und mich aufwärmen. Und dann sah ich es. Das Straßenschild: “Herzlich Willkommen in Andersdorf”. Da waren wir also…
Ich habe wieder geträumt. Und ich rede jetzt von den Träumen, an die man sich erinnern kann. Ich glaube, ich träume meist, wenn ich länger schlafen kann und dann mehrmals in der Nacht/am Morgen aufwache. Irgendwie habe ich die Tiefschlafphase dann hinter mir und bin in einer Phase, in der ich mehr Träume habe. Ist nur so ein Gefühl, weil das jetzt schon öfter vorgekommen ist. Und wenn ich dann nach dem Aufwachen nochmal einschlafe, dann träume ich irgendwelche wirren Sachen.
Ich habe mich eine Zeit lang viel mit dem luziden Träumen auseinandergesetzt. Also mit der Fähigkeit sich bewusst zu sein, dass man träumt und den Traum dann steuern kann. Ich wollte das unbedingt können. Aber jetzt ist das nicht mehr so, auch wenn es mich immer noch fasziniert. Das normale Träumen reicht mir. Vor allem, weil eben eine der Trainingsmethoden das ständige Stellen eines Weckers in recht kurzen Abständen beinhaltet, sodass man mitten in der Nacht immer wieder aufwacht. Nein, das ist es mir nicht wert. Ich brauche meine Tiefschlafphase. Vom luziden Träumen bin ich also weit entfernt, aber immerhin kann ich mich meist noch ganz gut an die Träume erinnern.
Das finde ich ziemlich gut, auch wenn ich keinen Schimmer habe, was mir mein Unterbewusstsein damit sagen will. Wirklich nicht. Aber das ist echt verrücktes Zeug und das fasziniert mich ungemein. Momentan kommt in meinen Träumen viel Wasser vor. Irgendwelche Seen, Flüsse, Bäche, Kanäle oder auch mal ein Schwimmbad. Dabei mag ich es gar nicht so gerne, ins Schwimmbad zu gehen und zu schwimmen. So gar nicht. Ist einfach nicht meins. Und trotzdem träume ich immer wieder davon.
Am aktuellsten ist ein Traum, bei dem ich mich in einer großen Stadt befand, die von Mauern umrandet war. Es gab viele breite Steinstraßen, die von hübschen Fachwerkhäusern umrandet waren. Das Besondere an dieser Stadt waren die vielen Kanäle/Flüsse. Überall waren Wasserstraßen, die sich durch die ganze Stadt zogen. Irgendwie wurde die Stadt dann in meinem Traum angegriffen und wir mussten fliehen (kein Traum ohne Flucht. Das gibt es bei mir einfach nicht). Es waren noch drei weitere Leute bei mir, aber es waren keine Leute, die ich aus dem realen Leben kannte und ich weiß auch nicht mehr, wie sie aussahen.
Wir hatten dann die Idee über die Wasserstraßen zu fliehen. Was für eine Entscheidung. Wäre das kein Traum gewesen, wäre das ja so eine blöde Idee gewesen, aber wir wurden tatsächlich nicht entdeckt. Immer, wenn jemand geguckt hat, sind wir einfach untergetaucht. Das Wasser war nicht schmutzig, man hätte uns also sehen müssen, aber in meinem Traum hat alles geklappt. Niemand hat uns gesehen. Leider weiß ich nicht, ob wir es aus der Stadt geschafft hätten. Ich bin vorher aufgewacht. Ist ja immer so. Wenn es am spannendsten ist, wacht man auf. Egal. Ich stelle mir einfach vor, dass uns die Flucht gelungen ist.
Manchmal, da sehne ich mich nach Spaziergängen am Strand, Einfach barfuß durch den Sand Und Meerwasser an den Füßen spüren. Dem Säuseln der Wellen lauschen, Dem Wasserrauschen Und die warme Brise spüren. In der Sonne liegen Oder mit den Wellen im Wasser wiegen. Oder vielleicht ein großer Wald? Mit geheimen Wegen Und Bäumen so riesig und alt, Dass man selbst dagegen Ganz winzig und klein wirkt. Was sich wohl im Unterholz verbirgt? Licht kommt nur spärlich durch das Blätterdach, Kämpft sich bis zum Erdboden vor Und spiegelt sich in einem kleinen Bach. Es ist, als durchschreite man ein magisches Tor, Den Eingang zu einer anderen Welt, Die einen in seinem Bann gefangen hält. Doch dann wird einem auch immer klar, Irgendwie vermisse ich diesen Ort, an dem ich eigentlich schon die ganze Zeit war. Man wollte zwar irgendwie raus, Aber es ist auch unglaublich schön zuhaus.
Die vergangene Woche war recht gnädig und angenehm. Es waren dieses Mal wenige Unterrichtseinheiten synchron und mehr asynchron, sodass ich mich ganz gut selbst organisieren konnte. Mittwoch hatte ich sogar gar keine eingetragenen Unterrichtseinheiten. Ich habe die Zeit dann dafür genutzt, schonmal Literatur für mein Recht Referat zu suchen. Das war echt praktisch und hat mir gut gepasst.
Ich war tatsächlich auch sehr motiviert. Das ließ dann allerdings mit der Zeit nach. Ist eigentlich immer so, wenn man Literatur recherchieren muss. Irgendwann raucht der Kopf. Mein Thema ist ziemlich allgemein. Ich bin mir noch unsicher, wo ich Schwerpunkte setzen werde. Es ist nur klar, dass ich welche setzen muss. Es gibt ziemlich viele Dinge, die ich erwähnen könnte und in die ich noch genauer einsteigen könnte. Ich habe sicherlich auch noch nicht alles gefunden. Es ist halt unglaublich allgemein. Den Einstieg zu finden, war schon schwer genug.
Mein Plan ist es erstmal, irgendwie einen roten Faden zu finden und mir eine gute Struktur zu überlegen. Momentan ist alles noch ziemlich durcheinander. Drei Doppelseiten mit wirren Notizen. Da blickt momentan noch niemand durch. Nach ein wenig Ordnung weiß ich sicherlich auch, wo ich noch genauer recherchieren muss und was ich vielleicht weglassen kann. Mal sehen…
Ansonsten ist nicht sonderlich viel interessantes passiert. Da wird die nächste Woche, in der ihr diesen Artikel hier lest, schon interessanter. Einmal findet der Diversity Tag, an dem wir – glaube ich – ziemlich interessante Vorträge von externen Leuten bekommen, statt und dann gibt es noch eine Ringvorlesung, die glaube ich international angelegt ist. Da freue ich mich schon drauf…
Ich schließe meine Augen, Um wieder Energie aufzusaugen, Neue Kraft zu tanken Und den Alltag zu vergessen. Alles um mich herum verschwindet, Ich lasse mich jetzt nicht mehr stressen, Denn ich weiß, dass sich mein Geist An einem ganz anderen Ort befindet. Er ist jetzt verreist Und zwar ohne Ängste und Sorgen, Denn die sind fürs Erste verborgen.
Sand ist zwischen meinen Zehen, Ich sehe Drachen, die im Winde wehen Und genieße den Duft vom Meer. Ich hab geträumt, ich wär An einem ganz anderen Ort. Wo das Wasser hell schimmert, Die Luft vor Wärme glüht Und es niemanden kümmert, Wenn man bis tief in die Nacht feiert Und vor Freude sprüht. Ich tanze in den Sonnenuntergang, Merke wie ich mich entspann Und wieder stärker werde.
Jetzt öffne ich meine Augen mit einem Lachen, Sorgen, Ängste, all diese Sachen, Scheinen jetzt gar nicht mehr so groß. Ich bin wieder energiegeladen Und bereit neue Dinge zu starten Und alte zu beenden. Ich weiß, es wird sich alles zum Guten wenden. Immer, wenn es mir zu viel wird, Schließe ich meine Augen und verreise. Immer, wenn sich das Gute vor mir verbirgt, Schaffe ich es auf diese Weise, Wieder zu mir selbst zu finden.
Wenn ihr mal eine Pause braucht, Ihr das Gefühl habt, ihr seid ausgelaugt, Dann schließt eure Augen und gönnt euch eine Reise. Verschwindet still und leise, In eure eigene Welt. Atmet Gutes ein Und Schlechtes aus Und öffnet dann wieder eure Augen. Eine solche Reise hilft, um abzuschalten Und die Zeit für einen kurzen Moment anzuhalten.
Wenn die Geister rufen: Kapitel 1 – Aufbruch, gelesen von Lisa Koscielniak
Gelangweilt lehnte ich mich leicht aus dem Autofenster und betrachtete die vorbeirauschenden Bäume. Der Fahrtwind blies mir meine Haare ins Gesicht und ließ meine Augen tränen. Ich seufzte angespannt, legte meinen Kopf auf meinen Arm und schloss meine Augen. Nervig. So nervig. Einfach alles. Ich verstand nicht, warum wir unbedingt umziehen mussten. Zuhause war doch alles gut gewesen. Aber meine Meinung zählte ja nicht. Das tat sie nie und jetzt, wo Mutter nicht mehr da war schon gar nicht. Sie hatte immerhin noch zu mir gehalten. Und jetzt war sie weg. Hatte mich einfach alleine gelassen.
Gut, ich hatte noch meinen Vater, aber er war seit dem Unfall nicht mehr derselbe. Das waren wir beide nicht. Doch das mit dem Umzug wäre trotzdem nicht nötig gewesen. Die Familie meiner Mutter hatte uns einen Brief geschrieben und uns eingeladen zu ihnen in das Haus zu ziehen, das schon seit Generationen im Besitz ihrer Familie war. Wir hatten vorher kaum Kontakt zu ihnen und Mutter hatte sie nur selten erwähnt. Deshalb wunderte ich mich noch mehr, dass Vater das Angebot angenommen hatte und wir jetzt dorthin fuhren. Er meinte zwar, dass wir noch zurückgehen konnten, wenn es uns dort nicht gefällt, aber ich wusste, dass das nicht passieren würde.
Ich konnte es in seinen Augen sehen. Vielleicht hoffte er Mutter näher zu sein, wenn er an dem Ort wohnte, an dem sie aufgewachsen war. Vielleicht wollte er auch nur mehr über ihre Vergangenheit herausfinden. Immerhin hatte sie kaum darüber gesprochen. Selbst ich musste zugeben, dass ich neugierig war. Auch ich wollte ihre Familie kennenlernen. Sehen, wo sie aufgewachsen war. Aber gleich dorthin ziehen? Das war ja wohl nochmal etwas anderes. Wir fuhren schon eine ganze Weile und ich hatte das Gefühl, dass nicht nur das Internet immer weniger wurde, sondern auch die Zeichen von Zivilisation.
Der Ort hatte mir auch nichts gesagt. Anderdorf. Auch eine kleine Google Recherche hatte keine Erleuchtung gebracht. Ich konnte weder Bilder, noch sonstige Einträge von diesem Ort finden. Als würde er nicht existieren. Mein Verdacht wurde immer größer, dass es dort gar kein Internet mehr gab. Das würde ja toll werden. Abgeschnitten von der Außenwelt, an einem Ort, den das Internet nicht kannte. Könnte auch ein guter Horrorfilm sein. Wäre es einer, dann würde ich sicherlich zuerst sterben. Ich war in so was gar nicht gut. Der Gedanke beunruhigte mich und ich versuchte an etwas anderes zu denken.
“Wann sind wir da?”, fragte ich und Vater meinte “wir haben schon über die Hälfte des Weges hinter uns. Hast du Hunger? Bei dir auf der Rückbank müsste irgendwo ein Tupper mit Keksen sein…”. Ich seufzte und kramte zwischen all den Jacken, Koffern und Rucksäcken neben mir eine blaue Tupperdose hervor. Lustlos knabberte ich an einem der Kekse und schaute wieder aus dem Fenster. Wir fuhren schon länger auf keiner richtigen Straße mehr. Das war eher ein Feldweg. Ob wir überhaupt noch richtig waren? Wir konnten ja kein Navi benutzen, weil dieser verdammte Ort nur auf einer alten Karte verzeichnet war, die dem Brief beilag, den wir bekommen hatten.
Ich hatte ja vorher schon kein gutes Gefühl gehabt, aber es wurde jetzt noch negativer. Was würde uns wohl erwarten, wenn wir überhaupt am Zielort ankommen? Vor mir sah ich ein mittelalterliches Dort mit Kutschen und Leuten in altertümlichen Kleidern. Bitte nicht. So würde es hoffentlich nicht aussehen. Ein bisschen moderner war es sicherlich. Wenn wir über die Hälfte des Weges hinter uns haben, dann sind wir sicherlich noch eine Weile unterwegs. Ich schloss das Tupper und machte die Augen zu. Vielleicht konnte ich ja noch ein wenig Schlaf nachholen. Immerhin konnte ich in der Nacht vor Aufregung und Nervosität kaum schlafen und dann sind wir auch noch mitten in der Nacht aufgestanden und losgefahren. Es dauerte eine Weile, aber dann schlummerte ich tatsächlich weg und träumte davon, wie ich durch ein mittelalterliches Dorf rannte und vor Monstern flüchtete, die mich verfolgten.